Dienstag, 4. Oktober 2005
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Easy Listening ist ein neues Sharity-Blog aus Köln, das seinem Namen alle Ehre macht. Es gibt erfreulich viele Updates, die via rapidshare.de auch etwas längerfristiger abrufbar sind (mindestens 30 Tage, bei jedem Download verlängert sich die Frist). Der gerade aktuelle Kram von James Last ist mir dann zwar doch eher etwas suspekt, aber in den Archiven gibt's zum Beispiel diese beiden Scheiben zu entdecken:


101 Strings: Astro-Sounds From Beyond The Year 2000 (1968)
Schöner Space Age Pop mit schicken Sounds, und - aus heutiger Perspektive - alles hübsch retro-futuristisch. Erfreut das Herz durchaus!


Les Baxter: Space Escapade (1958)
Der 10 Jahre ältere Versuch des Lounge-Heroen Les Baxter, mittels Swing-Orchester in die Zeit jenseits der Jahrtausendwende zu reisen, nimmt sich im direkten Vergleich leider nicht ganz so hübsch aus. Eher etwas biederer, die wacky Covergestaltung ist, leider, das Beste daran; Überstunden macht die Lavalampe eher bei der anderen Scheibe.

[Zu den jeweiligen Sharity-Postings aufs Cover klicken!]

Nachtrag: Wenn wir schon bei Klängen aus dem Weltall sind: Auf Basic Hip ist derzeit als Album of the Week (also beeilen!) zu hören:


Frank Comstock and his Orchestra: Music from Outer Space (1962)
Nette Untermalung des häuslichen Ambientes. Nicht ganz so super-loungig, wie es das Cover in Aussicht stellt, allerdings.


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Dienstag, 6. September 2005


Nachdem die Bildzeitung ihre Comicklassiker-Reihe nach Vorbild der erfolgreichen SZ-Bibliothek bereits vor einigen Wochen begann, ist seit heute auch die erste Veröffentlichung des Pendants der Frankfurter Allgemeinen in den Läden erhältlich. Oder vielmehr: Sollte seit heute erhältlich sein, ich selbst jedenfalls musste am Nachmittag fünf beileibe nicht schlecht sortierte Buch- und/oder Zeitschriftenhändler – darunter auch zwei Thalia-Filialen, die den Titel nicht vorrätig hatten, obwohl die Kette auf den FAZ-Prospekten zur Comicreihe sogar als Werbepartner auftritt - aufsuchen, um mein Exemplar zu ergattern. Die erste Veröffentlichung ist mit Superman dem unbestrittenen Klassiker des Superheldengenres und damit auch dem Wegbereiter der heutigen Comicheft-Kultur (vor Supermans Durchbruch im Jahr 1938 waren Comics in erster Linie Strips in Tages- und Wochenzeitungen, die obendrein auch eher Erwachsene adressierten; das Vorwort des vorliegenden Bandes geht darauf detaillierter ein) gewidmet und beinhaltet neben acht weiteren Stories aus unterschiedlichen Dekaden und Epochen, anhand derer sich – zumindest ersten Blickes – die Entwicklung von Zeichenstilen, Formsprache und narrativer Komplexität der Reihe wie des Comics allgemein recht anschaulich nachvollziehen lassen, auch die allererste Supermangeschichte aus dem (zumindest dem Cover nach) legendärem Heft der Action Comics-Reihe, mit der Detective Comics (später schlicht: DC) ihr für lange Zeit attraktivstes Pferd im Stall großzogen. Ich bin nun beileibe kein Supi-Fachmann, aber ich würde sagen: Die Auswahl ist einigermaßen repräsentativ, also gelungen, zumal für den Einsteiger, an den sich die FAZ-Reihe wohl vornehmlich richtet.

Etwas ernüchternd fällt hingegen die äußere Gestaltung aus. Zwar hebt sich das Umschlagdesign deutlich und positiv von der Reihe des Springer-Schmierenblattes ab (diese ist für das gesunde Geschmacksempfinden eigentlich nur als ästhetische Beleidigung anzusehen, und als mit Vernunft ausgestatteter Mensch holt man sich nun wahrlich keine mit dem Bild-Logo versehenen Druckerzeugnisse ins Buchregal) – es regiert schlichte Funktionalität -, dafür muss man aber auch mit wabbeligem Softcover und dünnem Papier zufrieden sein. Bei Bild hatte man immerhin noch Hardcover erhalten, und so hätte man sich auch im Falle der Frankfurter Reie eine entsprechende Stabilität gewünscht. Aufgrund der Einschweißung schlägt das Exemplar deshalb schon Wellen, außerdem hat man das, ohnehin schon verkleinernde, Format der Bild-Comics noch etwas unterboten und nähert sich, sehr zu Lasten des Letterings, bedrohlich dem des Lustigen Taschenbuchs aus dem Hause Disney an.

Natürlich lässt sich auch über die Auswahl der Comics für die Reihe vortrefflich streiten, Kurator Platthaus räumt dies bereits in seiner Ankündigung rückhaltlos ein. Positiv gegenüber der Bild-Reihe sticht ins Auge, dass man nicht ganz so sehr ohnehin (zumindest in der allgemeinen Öffentlichkeit) weitgehend Kanonisiertes bringt. Mit Ausgaben zu Will Eisner, Prinz Eisenherz, Blueberry und Corto Maltese ist die FAZ-Reihe auch um einen zumindest vorsichtigen historischen Anspruch bemüht, während Bild mit vornehmlich Micky Maus, Asterix, Lucky Luke und Co. eher die Bestände üblich sortierter Jugendzimmer plündert. Hier wie dort fällt allerdings auf, dass man sich, leider Gottes, mal wieder nur auf das konzentriert, was ohnehin in Deutschland schon hinreichend publiziert wurde. Ein Band zur frühesten Comicgeschichte – etwa die Katzenjammer-Kids, Krazy Kat oder Yellow Kid, vielleicht als Frühahnen mit Beispielen zusammengefasst - , deren Protagonisten in Deutschland recht unterrepräsentiert und nur Comicfachleuten wirklich ein Begriff sind, wäre wünschenswert und von Platthaus sicher auch abverlangbar gewesen (zugegeben, so etwas ist immer auch eine Frage der Lizenzierung und ihrer Möglichkeit). Gleiches gilt hinsichtlich jüngerer Comicklassiker: Zuweilen muten beide Reihen in ihrer Zusammenstellung leicht onkelig an. Wo ist die Acme Novelty Library? Wo Alan Moore, Frank Miller [Nachtrag: Quatsch, ist ja vetreten...], Garth Ennis? Gerade Moores Saga of the Swamp Thing wäre prädestiniert für die Reihe gewesen, zugleich hätte man hier wichtige Unterstützungsarbeit leisten können: Im letzten Jahr hatte Panini (und die immerhin bringen die Reihe zusammen mit der FAZ auf den Markt) die deutschsprachige Ausgabe von Moores frühzeitig auftretender Neu-Definition der Superheldengeschichte mangels befriedigender Absatzzahlen noch vor Abschluss bis auf weiteres auf Eis legen müssen (immerhin: für den Batman-Band ist unter anderem auch der moderne Klassiker Year One angekündigt). Der asiatische Comic fehlt schließlich vollkommen, das Bild der klassisch-gymnasialen Comickiste als Vorbild rundet sich dadurch, leider, ab.

Trotz dieser Bedenken werde ich die FAZ-Reihe wohl dennoch „mitnehmen“. Auch wenn das in diesem Blog oft anders klingt, bin ich beileibe kein großer Comicspezialist und meine private Sammlung ist sehr, sehr überschaulich (meistens greife ich auf die recht gut sortierten Bestände der Berliner Bibliotheken zurück). Deshalb ist die FAZ-Reihe für mich eine relativ gute Möglichkeit, kostengünstig eine kleine Basis aufzubauen und dauerhaft im Regal verfügbar zu halten. Nur gilt für diese dasselbe wie auch für alle anderen Buch- und Filmreihen großer Zeitungen der letzten Zeit: Man hätte soo viel mehr draus machen können.


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Samstag, 18. Juni 2005
Kleines Audioblog-Watch für ein sonniges Wochenende mit Gin Tonics und allem, was dazu gehört:

- Reverend Frost spendiert ein paar schöne Horror-Surf-Juwelen von 'Frankie Stein & His Ghouls'. Freunde von Jungle Exotica und Las Vegas Grind mögen sich schon mal die Hüftgelenke für's Pirouettendrehen einölen. Besonders nett sind die eingestreuten weird sounds mit Horror-Kolorit.

- Recordbrother erinnert uns an die Tage als Batman noch eine beknackte TV-Serie mit viel Bunt war, die mir in meiner Jugend manch verkaterten Samstagmorgen im Bett versüßte - Heiliger Gin-Tonic-Rausch! However, es gibt zu hören: Den ganzen Soundtrack nämlicher Serie. Nananananananananana - BATMAN!

- Danger Man related music - Hell yeah!

- "some random French Punk Rock" auf Strange Reaction. Nie verkehrt.

- Im Garage Hangover gibt es netten 60s-Beat in knarziger Akustik hier.

- Und wer einfach nur im Hawaihemd auf dem Balkon sich fläzen und nicht lange rumklicken will, der stellt einfach den Stream von Luxuriamusic an (sowie die Boxen in räumliche Nähe) und lässt sich's gut gehen.

In diesem Sinne: "Drinking beer in the hot sun - I fought the law and I won!"


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Samstag, 11. Juni 2005


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Montag, 16. Mai 2005
Natürlich, wie immer, bin ich hier um Jahre zu spät. Sei's drum.

Zu Beginn ist das ein Comic, der mich eher abschreckt: Niedlichkeiten, eher etwas braver Humor, ein bisschen zu straight in eine Story, deren Hintergrund irgendwie nur schwer zu erahnen ist und nicht zuletzt das Gefühl, dass es um Story ja gar nicht geht, sondern um niedlich-knubbelige Wesen in aneinandergereihten Episoden. Band 1 wird entsprechend, nun, nicht zur Qual, aber die Lektüre zieht sich etwas hin.

Das wandelt sich schlagartig, als sich eine Art intuitives Verständnis einstellt. Verständnis für diese Welt und ihre Logik, für die allesamt recht liebevoll ausgearbeiteten Figuren und Typen, für die, beispielsweise, himmelschreiende Beschränktheit der Rattenmonster ("Ihr seid doch blöd wie Suppe!" - bester Satz ever, vor allem in dieser Situation und in dieser "Montage"!). War der erste Band - nur etwa knapp 70 Seiten - nach relativ langer Zeit beendet, schmelzen die folgenden förmlich dahin: Begonnen, durchgeschmökert, weggelegt - binnen weniger Minuten, so scheint es. Was ärgerlich ist, denn ich habe nur die ersten fünf bibliothekarisch hier und als ich den letzten durch habe ist Samstag und das Wochenende ist, wegen Pfingsten, lang und erst am Dienstag, also morgen, kann ich Nachschub aus der Bibliothek ranschaffen.

Oder mal schauen. Via Marketplace@Amazon ist die Gesamtausgabe (1330 Seiten) recht günstig aus den Staaten importierbar. Eine Überlegung wäre das wert! (Die Wunderkuh, überhaupt die Umstände dieses ganzen Kuhrennens - selten so gelacht.)


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Samstag, 14. Mai 2005


Der us-amerikanische Comicverlag Dark Horse hat in den letzten Apriltagen einen Gesprächsband veröffentlicht, der die Begegnung zwischen den beiden Comic-Auteurs Frank Miller und Will Eisner dokumentiert. Laut Pressemeldung des Verlags standen vor allem formale Aspekte und die je unterschiedliche Verortung der gemeinsamen Ausdrucksform in den Künsten im Mittelpunkt des Gesprächs: Während Eisner das Theater als prägend für die eigene Arbeit hervorhebt, sieht sich Miller eher in einer cineastisch geprägten Tradition. Vor allem dieses "Treffen der Generationen" und die theoretisierende Erörterung ihrer Kunstform scheint mir diesen Band zu einer recht interessanten und vielversprechenden Lektüre zu machen. Eine deutsche Publikation wäre wünschenswert.


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Dienstag, 10. Mai 2005
'Hooked' ist ein Anti-Drogencomic, der 1966 für kurze Zeit in us-amerikanischen Methadon-Kliniken ausgelegt wurde. Der Comic wurde nun in voller Länge ins Web gestellt (einfach auf das Panel klicken). Weitere solche Re-Issues im übrigen hier. [via]




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